2005 – 20025
Nach 20 Jahren als Rektorin an der Grund- und Mittelschule Aitrachtal geht Frau Vogel in den Ruhestand.
Trotz mancher Träne und einiger besinnlicher Reden wird der Abschied zum großen Fest voller Herz und Lachen.
Passt.
Der Pausenhof
Die Schule in Aufruhr. Wohlgemerkt: genau geplanter Aufruhr.
Durch den Pausenhof windet sich eine gespannt wartende Spalierschlange aus Schülerinnen und Schülern.
Spiele und Parcours sind aufgebaut. Seifenblasen warten.
Draußen steht alles bereit.
Die Aula
Bänke geschleppt, Stühle aufgestellt, Bühne beleuchtet.
Blumen am Vortag noch im Wald gepflückt. Tische mit Buffet beladen.
Und vor allem: der grüne Ohrensessel aus der Schulbücherei (auf jeden Fall die bequemste Sitzgelegenheit der Schule) ganz vorne in der Mitte aufgestellt.
Drinnen alles bereit.
Die Ankunft
Wo sonst unsere freiwilligen Schulweghelfer unermüdlich unseren Kindern den Weg sicher bahnen (ein großes DANKE für die Ausdauer!), steht diesmal ein Verzögerungsteam, um uns letzte Momente Zeit zu verschaffen. Das Auto mit Frau Vogel wird kurz angehalten.
„Sie kommt!“ – alle stellen sich auf. Seifenblasenfläschchen in die Hand und das Rauspusteding (?) vor den Mund.
Und dann steht sie auch schon oben und winkt. Und lacht (und weint auch ein bisschen) – und das wird die ganze Feier hindurch so bleiben.
Und das wird den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften nicht viel anders gehen.
Sie wird in Kurven durch den Schulhof geführt, durchs Seifenblasenspalier, und die Kinder begleiten sie bis zum Ohrensessel,- dem bequemen, ihrem Ehrenplatz.
Die Schülerfeier in der Aula
Der Teil der Feier startet, der von den Lehrkräften und den Schülern vorbereitet ist.
Allen Liedern, den Tänzen, den Wortbeiträgen der Schülerinnen und Schüler, merkt man das Herz an, das in ihnen steckt.
(Und man merkt natürlich auch die Mühe, die sich die Lehrkräfte in der Vorbereitung gemacht haben: immer wenn Frau Vogel kurz außer Haus war, wurde geprobt und geübt.)
Lied: Pädagogin aus Passion
Lied: Danke für die schöne Zeit mit Dir
Die Schülersprecher beim Überreichen des Geschenks der SMV (nochmal lieben Dank an Herrn Gürstner!)
Die dritten Klassen überreichen Blumen und erinnern sich mit einem Danke an Frau Vogel.
Einige Aussagen:
„Sie haben uns Mut gemacht, wenn etwas schwer war.“
„Wir werden Ihr Lachen und Ihre lustigen Durchsagen vermissen“ (Lachen und Applaus aus dem Publikum)
„Danke, dass Sie uns immer zugehört haben.“
„Sie haben die Schule zu einem Zuhause gemacht.“
„Danke, dass Sie unsere Ideen unterstützt haben.“
Als Geschenk „mit viel Liebe und ein bisschen Quatsch“ übergaben Hannah und Erik für die 6. Klasse einen USB-Stick mit einem selbst gedichteten, gesprochenen und mit Livemusik begleiteten Rap.
Schülerinnen aus der 1. überreichen Taschentücher für die Tränen, die noch kommen mögen.
Zum furiosen Feier-Finale in der Aula tanzt die Klasse 2a „Can´t stop the feeling“ und bringt Frau Vogel mit auf die Bühne.
Die Schülerfeier im Pausenhof
Die Ausgelassenheit und Freude braucht jetzt für alle ein Ventil: es geht nach Draußen in den Pausenhof, wo Parcours, Spiele, Perlenbänder, Luftballons und Crêpes auf alle warten.
Auch hier ist ein Tanz (diesmal der Lehrerinnen und Lehrer) der abschließende Höhepunkt.

… und dann tanzen alle mit.
Die „offizielle Verabschiedung“
Nachdem Frau Vogel wieder auf ihrem Sessel Platz nimmt, beginnt der formellere Teil.
Man mag ihn nicht formell nennen, denn auch hier war es fröhlich-herzlich und besinnlich zugleich.
Lehrerchor zum Einstieg
Elternbeirats- und Fördervereinsvorsitzende Frau Sylvia Angerer mit den ersten Worten zum Abschied.
Frau Angerer hebt hervor, dass Frau Vogel einen sehr genauen Blick auf ihre Schule, Lernende wie Lehrende, hatte: „Man hatte das Gefühl, sie sieht alles und hatte einen siebten Sinn, den Blick für das Wesentliche und das Menschliche. Mit einer Mischung aus Fachlichkeit, Klarheit und Herzenswärme“.
„Frau Vogel steckte nie den Kopf in den Sand, ging die Herausforderungen an“ und packte dabei sprichwörtlich selbst mit an, das gehe vom „Tische verschieben und auch mal Taschentücher verteilen“ bis zu den großen Herausforderungen.
Dabei habe sie stets „Haltung und Werte vermittelt: Respekt, Rücksicht und Verantwortung“.
Erster Bürgermeister, Herr Thomas Hieninger
Herr Hieninger lässt die Zeit aus Sicht der Gemeinde Revue passieren.
Als dritter der Bürgermeister, die mit ihr zusammenarbeiteten, erinnert er sich an die gute Partnerschaft und das gemeinsame Bestehen von Herausforderungen: den Kindergarten in der Schule, die Coronazeit mit dem Distanzunterricht, die Digitalisierung und die digitale Neuausstattung der Schule.
Dabei habe sie immer für die Schule gekämpft und deren Wünsche diskutiert. Aber immer seien Ergebnisse dabei gefunden worden.
Besonders beeindruckt habe ihn ihr Draht zu den Schülern und den Familien und wenn sie bei der Verabschiedung der jeweiligen 9.Klässler zu jedem Schüler und jeder Schülerin eine einfühlsame Geschichte erzählen konnte.
Schulrat Herr Michael Schütz zieht eine kurzweilige Linie durch die Geschichte und parallele Stationen in Frau Vogels (Lehrer-)Leben.
Dabei kann sie auf 40 Jahre als Lehrerin und 20 als Rektorin zurückblicken.
Und er charakterisiert sie in einer sehr persönlichen Ansprache.
„Du warst mehr als nur eine Lehrerin und Schulleiterin“. Du hast die Schülerinnen und Schüler „fast seelsorgerisch begleitet und angeregt“.
Sie habe Zeit in „Schüler und Eltern investiert, gerade wenn es nicht so rund lief.“
Und dabei ein Haus geschaffen, mit „Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen, in dem sich alle wohlfühlen“.
Wie Bürgermeister Herr Hieninger hebt er die „Reibung“, den „Austausch und das Diskutieren“ hervor. Und er betont dabei ebenso, dass diese Gespräche bereichernd gewesen seien, weil sie „konstruktiv und zielorientiert waren: es ging immer um Schüler, Kollegen und Schule“.
Und er fasst zusammen: „sie war eine Löwin für ihre Schule!“ – und wenn ein „Motto Dein Tun und Wirken umschreiben könnte, dann würde ich folgendes wählen“:
„Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, schenk ihnen Flügel“
Die Urkunde
Dann schließlich der ganz offizielle Akt, der ihre Dienstzeit urkundlich beendet: die Übergabe der Urkunde zur Versetzung in der Ruhestand – und eines Buchgeschenks.
Frau Vogel lässt sich die Antwort natürlich nicht nehmen: und man könnte sie als Antwort auf den ganzen Tag (und viel mehr Zeit lesen):
„Das wart Ihr, ohne Euch wäre es nicht gegangen – und mit Euch arbeiten zu dürfen bin ich dankbar!“
Abschied durch die Kolleginnen und Kollegen
Unsere Konrektorin Ramona Reichl benennt ebenfalls die Stärken: ihre klare Haltung und Nahbarkeit. „Manchmal war sie auch einfach die, die den Laden zusammengehalten hat.“
Geschenkübergabe durch Ramona Reichl und Ruth Buchner: die Lehrer bastelten und gestalteten ein Erinnerungs- und Anregungsbuch.
Das Buffet ist eröffnet.
…und abends war dann die Party der Lehrer.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Liebe Brigitte, einfach: Danke
„Alles ist nur Theater und ist doch auch Wirklichkeit
Theater, das Tor zur Fantasie
Theater, Theater, nur der bleibt dir treu
Wer dich vor Leidenschaft liebt“
(aus: Katja Ebstein, Theater, 1980; eingespielt in der Rede von Herrn Schütz)
P.S. hier noch das Programm der Abschlussfeier